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Backup mit LTO-10: Chancen, Grenzen, Lösungen

Mit der Einführung von LTO-10, der neuesten Generation der Linear Tape-Open-Technologie, steht IT-Entscheidern eine moderne, aber nicht rückwärtskompatible Speicherlösung zur Verfügung. Die technologische Weiterentwicklung bringt Verbesserungen in Bezug auf Kapazität, Transferraten und Betriebseffizienz, stellt jedoch etablierte Backup-Strategien und Infrastrukturentscheidungen auf den Prüfstand.

In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Neuerungen von LTO-10, die praktischen Auswirkungen auf bestehende Umgebungen und zeigen auf, welche Handlungsoptionen sich daraus für Unternehmen ergeben.

Technische Eckdaten von LTO-10

Ab dem 13. Juni 2025 ist LTO-10 verfügbar und bietet im Vergleich zu LTO-9 eine signifikante Leistungssteigerung:

  • 30 TB Kapazität pro Kassette (komprimiert bis zu 75 TB)
  • Datentransferrate von bis zu 400 MB/s
  • Kein Initialisierungsvorgang mehr erforderlich (wie bei LTO-9)
  • Einsetzbar in der IBM TS4500 und der neuen IBM Diamondback Tape Library
  • Unterstützung für die IBM TS4300 geplant ab Ende 2025

Zu beachten ist, dass LTO-10 nicht mehr mit LTO-9-Medien kompatibel ist. Diese fehlende Rückwärtskompatibilität markiert einen Bruch mit dem bisherigen LTO-Prinzip und hat weitreichende Konsequenzen für Backup-Strategien, Archivkonzepte und Langzeitspeicherung.

Auswirkungen auf bestehende Backup-Infrastrukturen

Für Unternehmen, die derzeit LTO-9 verwenden, ergeben sich zwei zentrale Herausforderungen:

  1. Inkompatibilität der Medien: Der direkte Zugriff auf archivierte Daten auf LTO-9-Bändern ist mit LTO-10-Laufwerken nicht mehr möglich. Bestehende Libraries müssen weiterbetrieben oder durch neue Systeme ersetzt werden.
  2. Langfristige Planungssicherheit: Die Entscheidung für oder gegen LTO-10 betrifft nicht nur Technologie, sondern auch strategische Aspekte wie Verfügbarkeit, Compliance, Datenintegrität und Wirtschaftlichkeit.

Mögliche Handlungsstrategien

Je nach Ausgangslage bieten sich verschiedene Optionen:

Weiterbetrieb bestehender LTO-9-Umgebungen

Unternehmen, die weiterhin auf LTO-9 setzen möchten, sollten sicherstellen, dass ihre Tape Drives langfristig verfügbar bleiben und die Backup Software auch in Zukunft unterstützt wird. Der Weiterbetrieb ist möglich, bringt aber potenzielle Risiken bei Wartung und Support mit sich.

Migration von LTO-9 auf LTO-10

Für Unternehmen mit dauerhaft hohem Bedarf an Data Storage kann sich die Migration auf LTO-10 lohnen. Dabei sind strukturierte Verfahren zur Datenübertragung erforderlich, inklusive Dokumentation des letzten vollständigen Backups. Besonders bei großen Data Sets empfiehlt sich eine professionelle Konsolidierung, um Redundanzen und Datenverluste zu vermeiden.

Neuorientierung der Backup-Strategie

Die Umstellung kann auch Anlass sein, bestehende Backup-Konzepte zu überdenken. Die Integration von Tape in hybride Modelle wie Disk-to-Disk-to-Tape bietet Vorteile hinsichtlich Geschwindigkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit. Unternehmen sollten ihre Backup-Software überprüfen und bei Bedarf modernisieren, insbesondere im Hinblick auf inkrementelle Backups, differenzielle Backups und vollständige Backups.

Langfristige Backup-Strategien neu denken

LTO-10 eignet sich besonders für den Einsatz im Long Term Storage – beispielsweise für Archivdaten mit seltenem Zugriff. Gleichzeitig gewinnen hybride Strategien an Bedeutung, bei denen Tape- und Disk Storage kombiniert werden. In diesem Zusammenhang sollten Disaster-Recovery-Pläne regelmäßig geprüft und aktualisiert werden.

Eine ganzheitliche Backup-Strategie umfasst neben vollständigen Backups auch inkrementelle und differenzielle Backups, wobei stets Kopien der Daten an unterschiedlichen Standorten vorgehalten werden sollten. Eine leistungsfähige Backup-Software ermöglicht das Monitoring der Backup-Prozesse und unterstützt die Wiederherstellung im Ernstfall.

Fazit: Jetzt strategisch entscheiden

LTO-10 bringt neue technische Möglichkeiten, aber auch strukturelle Veränderungen mit sich. Die fehlende Rückwärtskompatibilität zu LTO-9 macht ein aktives Handeln erforderlich – sei es durch gezielte Migration, die Anpassung bestehender Infrastrukturen oder eine strategische Neuausrichtung im Backup- und Archivierungsbereich.

K&P Computer unterstützt Sie bei der Bewertung Ihrer bestehenden Umgebung, begleitet Ihre Migration und entwickelt mit Ihnen zukunftsfähige Konzepte – ob auf Tape, Disk oder in der Cloud.


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